Wenn Freundschaften toxisch werden: Wann es Zeit ist, loszulassen

Freundschaften sind ein wesentlicher Bestandteil unseres sozialen Gefüges und tragen maßgeblich zu unserem psychischen Wohlbefinden bei. Doch nicht alle Freundschaften sind förderlich; einige können sogar schädlich sein und als "toxisch" bezeichnet werden. In diesem Beitrag beleuchten wir die Merkmale toxischer Freundschaften, ihre Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und wann es ratsam ist, solche Beziehungen zu beenden.

Dr. Silvan Hornstein
May 30, 2025
5 min read
A man sitting on a couch, wrapping his hands aroung his head.

Merkmale toxischer Freundschaften

Toxische Freundschaften zeichnen sich durch spezifische Verhaltensmuster aus, die das emotionale Wohlbefinden beeinträchtigen. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Einseitigkeit: Eine Person investiert kontinuierlich mehr in die Beziehung, sei es durch emotionale Unterstützung oder Zeit, während die andere hauptsächlich nimmt, ohne Gleiches zurückzugeben.
  • Manipulation: Der Freund oder die Freundin versucht, das Verhalten des anderen zu kontrollieren oder zu beeinflussen, oft durch subtile oder offene Taktiken.
  • Mangelnde Empathie: Die Bedürfnisse und Gefühle des anderen werden ignoriert oder herabgesetzt.
  • Kritik und Abwertung: Ständige negative Kommentare oder das Herabsetzen des anderen, oft getarnt als "Spaß" oder "Ehrlichkeit".
  • Eifersucht und Neid: Anstatt sich über die Erfolge des anderen zu freuen, reagiert der toxische Freund mit Neid oder versucht, die Errungenschaften zu schmälern.

Die kontinuierliche Exposition gegenüber toxischen Verhaltensweisen kann erhebliche negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben. Studien haben gezeigt, dass solche Beziehungen das Risiko für Depressionen, Angststörungen und vermindertes Selbstwertgefühl erhöhen können. Zudem können sie zu körperlichen Symptomen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen und erhöhter Stressanfälligkeit führen.

Wann ist es Zeit, loszulassen?

Das Erkennen einer toxischen Freundschaft ist der erste Schritt. Wenn trotz offener Kommunikation und dem Versuch, Grenzen zu setzen, keine Verbesserung eintritt, ist es ratsam, die Beziehung zu überdenken. Das Loslassen einer toxischen Freundschaft kann schwierig sein, insbesondere wenn eine lange gemeinsame Geschichte besteht. Doch das Priorisieren des eigenen Wohlbefindens ist essenziell. Professionelle Unterstützung, wie etwa durch einen Psychotherapeuten, kann in diesem Prozess hilfreich sein.

Freundschaften sollten bereichernd und unterstützend sein. Wenn eine Beziehung jedoch mehr Schaden als Nutzen bringt, ist es wichtig, dies zu erkennen und entsprechend zu handeln. Ihre mentale und emotionale Gesundheit sollte stets an erster Stelle stehen.

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